Mittelpunkte Deutschlands: Tour 1 - Leine-Heide-Radweg bis nach Göttingen

SPRUCH DES TAGES

"Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später."

Wilhem Busch 1832 - 1908

FOTO DES TAGES

"Der Altgesell ist froh und lacht, weil ihm die erste Maß gebracht."

Dies wäre der perfekte Ort für eine Übernachtung am heutigen Tag gewesen: Die Wilhelm Busch Stube in Ebergölzen, in diesem Ort hat schon Wilhelm Busch gelebt - siehe unten.

NEUES UND ERLEBTES

Die heutige Etappe ist der Auftakt zu meiner Mittelpunktstour. Aufgrund der Corona-Einschränkungen werde ich versuchen, alle Mittelpunkte als Tagestouren zu erkunden.
Meine ersten Ziele: Leine-Heide Radweg - Einbeck - Northeim - Katlenburg - Krebeck (geodätischer Mittelpunkt Deutschlands) - Rückreise von Göttingen.

Vom Hildesheim in das Leinebergland - Durch Wiesenlandschaften in Richtung Süden
Die Leine ist ein ausgesprochen grüner Fluss, denn ausgedehnte Wiesenflächen prägen vielerorts die Ufer. Gleich zu Beginn meiner Tour liegt der landschaftlich reizvollste Abschnitt zwischen Hildesheim und Einbeck . Hier schlängelt sich die Leine durch das Leinebergland, auf beiden Seiten eingerahmt von rund 400 Meter hohen Gipfeln wie dem Sackwald oder den Sieben Bergen (... mit dem Märchen Schneewittchen haben sie nichts zu tun. Die Zahl Sieben , die auch im Märchen vorkommt, findet sich zufällig auch hier).

Zwischen Einbeck und Northeim wurden ausgedehnte Wiesenflächen am Ufer als Rückhaltebecken eingedeicht, um Orte am weiteren, unteren Verlauf der Leine vor Überschwemmungen zu schützen.

In der sehr schönen Altstadt in Einbeck, lasse ich mir auf dem Marktplatz einen Kaffee servieren. Dafür muß ich das Dehoga-Formular mit Personendaten und Datum/Uhrzeit ausfüllen.

An der Northeimer Seenplatte, die wir Autofahrer meist nur von der Autobahn 7 kennen, geht es unter der Autobahnbaustelle hindurch.

Von der Seenplatte geht es auf gut ausgebauten Fahrradwegen entlang der Bundesstraße bis nach Northeim. Dort mündet der Fluss Rhume in die Leine und bringt viel Wasser aus dem Harz mit.

Eine tolle Fahrradstrecke auf dem Rihme-Leine-Radweg macht bei diesen Bedingungen echt Spaß!

Nach 120 Kilometern ist es soweit! Ganz im Süden von Niedersachsen steht der Mittelpunktstein für den geodätischen Mittelpunkt Deutschlands. Ein kleines Dorf ohne weitere Highlights.

Dafür bietet der Nachbarort Ebergölzen gleich zwei sehr nette Lokationen. Zunächst geht es zur Wilhelm-Busch-Mühle www.wilhelm-busch-muehle.de

Über dieses Kleinod hatte ich bereits im Vorfeld im Internet recherchiert: Im Herbst 1841, nach der Geburt des Bruders Otto, wurde der nunmehr neunjährige Wilhelm Busch seinem Onkel mütterlicherseits, dem 35-jährigen Pfarrer Georg Kleine in Ebergötzen, zur Erziehung anvertraut.
Die Wilhelm-Busch-Mühle, die Schauplatz seiner Lausbubengeschichte war, ist heute eine Gedenkstätte, ein Mühlenmuseum und Anziehungspunkt für in- und ausländische Besucher.

Neben der Mühle ist in Ebergötzen auch noch das Europäische Mühlenmuseum erwähnenswert. Leider hatte das Museum noch nicht wieder geöffnet, dafür aber das Restaurant "Auszeit". Ein herrlicher Stop zum Kaffeetrinken (inkl. Rhabarberkuchen). http://www.brotmuseum.de

Danach geht es noch einmal steil nach oben, bevor ich zum Abschluss noch mit einer langen Abfahrt bis zur Innenstadt in Göttingen belohnt werde. Dort finde ich den Bahnhof und suche mir die nächste Verbindung nach Hildesheim aus dem Fahrplan. Immer wieder beeindruckend: Die Menge an Fahrrädern auf dem Bahnhofsvorplatz!