Mittelpunkte Deutschlands: Tour 2 - Auf und ab im Eichsfelder Land

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"Fahr Dich glücklich!"

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Selfie des Tages oberhalb von Flinsberg

Die heutige Etappe führt mich zu dem nächsten Mittelpunkt Deutschlands in Flinsberg in Thüringen. Also FLINSBERG nicht FLENSBURG!

NEUES UND ERLEBTES

Um 7:04 Uhr mit der S-Bahn ab Algermissen und dann geht es weiter mit den Nahverkehrszügen über Hildesheim und Northeim in ein kleines Kaff namens Wulften.

Dort, in der Nähe von Wulften, habe ich mir im Mai im Ort Krebeck den ersten Mittelpunkt angeschaut. Jetzt geht es von hier aus weiter in Richtung Osten.

Der Start meiner heutigen Radtour ist um 9:30 Uhr im Nebel und führt mich gleich auf die ersten Anhöhen im Göttinger Land. In Sichtweite liegen Duderstadt und der Harz, von dem ich heute allerdings nicht viel sehen kann.

Auf und ab im Eichsfelder Land
Nach 25 Kilometern überquere ich die ehemalige Grenze zwischen Niedersachsen und Thüringen, dann geht es weiter durch das beeindruckende Eichsfelder Land.

Bis zum Mittag führt mich der Weg nach Heiligenstadt, der Hauptstadt des Eichsfelds.

Tradition und Kirchen prägen diesen Landstrich. Die meisten Eichsfelder sind katholisch und haben dies auch zu DDR-Zeiten gelebt. Kruzifixe an Wegen und auf Gipfeln zeugen vom starken Glauben. Zehntausende Besucher kommen zu den eindrucksvollen Prozessionen wie am Palmsonntag im Heilbad Heiligenstadt. Zum ersten Mal musste diese Veranstaltung in diesem Jahr aber wegen Corona ausfallen!

Nach der Mittagspause geht es auf den Südeichsfeld Radwegdurch Wälder und Wiesen, 8 km über eine hervorragend ausgbaute Strecke, allerdings erwarten mich hier viele ausgedehnten Steigungen (im Schnitt 3-4%) und ich fahre von 250 Meter über Null bis auf 500 Meter hoch.

Zur Abwechslung gibt es dann immer wieder rasante Abfahrten, bei 40km/h Geschwindigkeit fange ich jeweils an zu bremsen!

Flinsberg

Acht Kilometer von Heiligenstadt entfernt liegt der Ortsteil Flinsberg, der ebenfalls für sich beansprucht, das Zentrum Deutschlands zu sein. Etwas abseits des Dorfes erinnern Findling, Eiche und Bodengrafik an die Bedeutung dieses Platzes.

Über schöne Alleestraßen, bei deren Ausbau die Bäume Vorrang hatten und die Autos im Gegenverkehr ausweichen müssen, geht es jetzt weiter zum nächsten Highlight.

An der Unstrut bis Mühlhausen

Über kleine Landstraßen geht es weiter nach Dingelstedt. Dort mache ich einen Abstecher zur Quelle des Flusses Unstrut. Hier startet der Unstrut Radweg, dem ich auf dem ersten Teilstück folgen werde.

Dann kommt der Ortsteil Silberhausen, der auch als einer der Mittelpunkte der deutschen Republik gezählt wird, doch macht man in dieser ländlichen Idylle nicht viel Aufhebens darum. Kein Stein, kein Baum, keine Gedenkplatte.

In Mühlhausen wird es mittelalterlich

Viel Zeit kann ich mir in Mühlhausen leider nicht gönnen. Ein kurzer Blick in das mittelalterliche Stadtzentrum mit der fast vollständig erhaltenen Stadtmauer. Gut vorstellbar, dass hier bereits Johann Sebastian Bach oder der Reformator Thomas Müntzer entlanggegangen sind, die beide in der Stadt gelebt haben.

Rückfahrt nach Algermissen
Um 17:00 Uhr geht der Regionalexpress von Mühlhausen nach Göttingen. ein schöner, anstrengender und abwechslungsreicher Fahrradtag geht zu Ende.

Zum nächsten Mittelpunkt ist es nicht mehr weit

In den nächsten Wochen werde ich nach Mühlhausen zurück kommen und die Mittelpunktstour fortsetzen. In Oberdorla, 8km vom Bahnhof in Mühlhausen entfernt, kann ich dann bereits meinen nächsten Stein fotografieren.